Archiv für den Autor: Andreas Baumann

Das Drehbuch ist fertig!

14. November 2009

Es war ein hartes Stück Arbeit, aber es hat sich gelohnt: Wir haben jetzt endlich ein neues Drehbuch. Armin und Marteinn sei Dank!
Matthias Thieme, Arne Jysch, Annette Hoffmann machen sich gleich mit Boris daran, die ersten Storyboards zu entwerfen:

Ein neuer Zwergen-Look

Der Trailer „Bubi und die Fliege“ hat unserem Projekt insgesamt eine Menge Zuspruch verschafft.

Nur in einem Punkt driften die Meinungen auseinander: das Charakter-Design. Gerade vor dem Hintergrund einer internationalen Auswertung sind vielen Betrachtern die Figuren zu sehr Karikaturen der zwar in Deutschland sehr beliebten – aber überall woanders weitestgehend unbekannten – Comedians.

Die Zuschauer, egal ob jung oder alt, sollen die Figuren des Films auch dann in ihr Herz schließen können, wenn sie die Vorbilder (Otto, Mirco, Maddin usw.) gar nicht kennen. Dazu hat Michael Hülse ein Neues Line-Up entwickelt, dass mir wirklich gut gefällt.

Autoren aus Irland

In Galway hatte ich vor Jahren eine ganze Reihe von Autoren kennen gelernt, die für einen Freund und Kollegen, Ralph Christians und seine Firma Magma Film, die Drehbücher für einige Animationsfilme und TV-Serien schrieben. Einer von ihnen ist Armin Prediger, der mittlerweile seit mehr als 10 Jahren in Irland lebt und gleich zu Anfang unserer Bekanntschaft zu mir sagte: "Gib mir bloß keine Drehbuchaufträge für Deutsch. Ich kann Filmskripte nur in Englisch." Armin ist in Deutschland aufgewachsen und kennt natürlich auch Otto. Er versteht sofort, was unser Problem ist und bringt uns mit Marteinn Thorisson zusammen, ein Skandinavier, der in Galway lebt und arbeitet und gerade mit NICO – EIN RENTIER HEBT AB für Magma Film einen großen Kinoerfolg geschrieben hatte.

Bubi goes global

Der frischgebackene Zwergenregisseur Boris macht sich an die Arbeit und nimmt sich das tolle Drehbuch von Bernd Eilert vor. Leider musste er dabei etwas feststellen: Die Geschichte baut auf den Ereignissen der ersten beiden Zwergenfilmen aufbaut. Brummboss, der Zwergenboss, ist eigentlich der König im Märchenland, Schneewittchen ist seine Tochter, Hofnarr Atze Schröder deren Ehemann. Die Gags sind – wie in einem guten Otto-Film üblich – voller Zitate und Anspielungen auf den Zeitgeist der Gegenwart und mit Wortspielen ideenreich gespickt.

In Deutschland versteht das jeder, aber wie ist es im Rest der Welt?

7 ZWERGE – MÄNNER ALLEIN IM WALD und 7 ZWERGE – DER WALD IST NICHT GENUG haben im deutschsprachigen Raum an die 75 Mio. US-Dollar eingespielt. In allen anderen Gebieten blieben die beiden Spielfilme an der Kinokasse leider hinter ihren Erwartungen zurück. Und das, obwohl ein anderer Film mit den sieben Zwergen, SCHNEEWITTCHEN UND DIE SIEBEN ZWERGE (1937) von Walt Disney weltweit 2,3 Milliarden Dollar verdient hatte und dafür gesorgt hat, dass die 7 Zwerge die berühmtesten Märchenfiguren der Gebrüder Grimm wurden und seither überall auf unserem Planeten bekannt sind.

Was bedeutet das für unseren Film? Wir müssten ihn zuerst einmal in englischer Sprache produzieren. Das stellt die bewundernswerte Eilert’sche Wortspielakrobat vor eine gewaltige Herausforderung, denn gerade Lieder und Redewendungen sind ja nicht eins zu eins in andere Sprachen übersetzbar. Das bedeutet leider aber auch, dass auf die Anspielungen der ersten beiden Zwergen-Filme verzichtet werden muss. Schade! Inzwischen hat Bernd auch angefangen, mit Otto zusammen ein weiteres Filmprojekt zu entwickeln und zieht sich als Autor aus der aktiven Drehbucharbeit für „Der 7bte Zwerg“ zurück.

Bubi und die Fliege

Boris Aljinovic hat sich zusammen mit Bernd Eilert einen kurzen Trailer einfallen lassen, mit dem wir Investoren und Lizenznehmer gewinnen wollen, damit sie unserem Zwergenfilm ihr Geld anvertrauen. Trixter hat inzwischen fleißig am Character Design für die Hauptfigur gearbeitet und unter der künstlerischen Leitung von Boris entsteht „Bubi und die Fliege“:

 

Auf der Suche nach einem Regisseur

Anforderungsprofil:

1. Intensive Kenntnis der Zwerge und der Art, wie sie ticken. Zwerge kennen beispielsweise keine Schadenfreude und amüsieren sich grundsätzlich nie auf Kosten anderer.

2. Grundkenntnisse in Graphik und bildnerischer Gestaltung. Bei einem Animationsfilm entsteht nichts durch Zufall, sondern jedes Blatt am Baum, jeder Regentropfen muss vorher gestaltet werden.

3. Ein sicheres Gespür für Filmdramaturgie und Charakterentwicklung. Wir sind ja noch mitten in der Drehbuchentwicklung und brauchen Input von der Regie.

4. Erfahrung im filmischen Umgang mit Bild und Ton. 50% der Emotionen in einem Animationsfilm entstehen beim Soundmix. Musikalität und Rhythmusgefühl sind für den Regisseur eines Animationsfilms unabdinglich.

5. Schauspielerisches Talent und Einfühlungsvermögen. Der Regisseur in einem Animationsfilm muss in der Lage sein, den Animation-Artists notfalls die Szenen und Bewegungsabläufe der handelnden Charaktere vorzuspielen.

Es gibt in Deutschland eine ganze Reihe hochklassiger Animationsregisseure. Aber welcher von ihnen kennt sich mit den Zwergen aus und versteht ihren ganz besonderen Sinn für Humor?

Ich hatte für ein anderes Projekt Boris Aljinovic gefragt, ob er nicht Lust hätte, Regie zu führen. Leider kam die Finanzierung nicht zustande und das Projekt wurde verschoben. Warum also nicht Boris auf die Regie für das Zwergenprojekt ansprechen? Nach zwei Filmen als Cloudy kannte er die „Zwergenphilosophie“ aus dem Effeff. Sein hervorragendes schauspielerisches Talent und sein exzellentes dramaturgisches Feingefühl sind unbestritten.

Wie sich herausstellte, hatte Boris vor seiner Schauspielerkarriere eine Ausbildung als Grafiker begonnen und sein erstes Projekt war ein kurzer Animationsfilm, den er zudem noch selbst vertont und geschnitten hatte. Boris war perfekt!

Ein erster Rückschlag

Sven Unterwaldt hat das Angebot, einen Kinofilm mit Atze Schröder zu inszenieren. Er muss sich entscheiden.
Leider wird es noch eine Weile dauern, bis ich das Geld für den Animationsfilm zusammen habe. Es gibt zwar erste positive Förderbescheide, die Filmstiftung NRW hat unserem Film gerade ein Förderdarlehen mit 750.000 Euro in Aussicht gestellt. Aber Animationsfilme sind teuer und ich stehe bei der Finanzierung noch am Anfang und muss Sven traurigen Herzens ziehen lassen.

Die Croissant-Show

Langsam wird es Zeit, mit unseren Zwergen ins Licht der Öffentlichkeit zu treten!
Das Cartoon Movie in Babelsberg scheint uns als ideales Forum, der Fachwelt unser Projekt vorzustellen. Jeden Morgen gibt es ein gemeinsames Frühstück mit Croissants bevor die Veranstaltung losgeht und die Projekte, die an dem jeweiligen dem Auditorium präsentiert werden, werden mit einem kurzen Clip ange’teasert’. Unser Croissant-Show-Teaser hat offenbar funktioniert. Als wir am Vormittag die Rückkehr der 7 Zwerge als Cartoonfiguren pitchen, ist der Saal proppenvoll und die Zwerge sind in aller Munde!

Eine schwere Entscheidung

Stopptrick oder CGI Key Frame Animation? Scopas oder Trixter? Und was ist mit Daywalker?

Mir persönlich hat es sehr gefallen, dass Bolle Bollmann mit seiner Crew am Ende vom vorgeschriebenen Storyboard abgewichen ist, um die Geschichte auf eigene humorvolle Art zu Ende zu erzählen. Aber ich finde da keine Mehrheit.

Unser Wahl fällt auf Trixter, als Lead, aber auch Scopas und Daywalker würden wir gern ins Team einladen.