Trixter

Die Animation von Trixter überzeugt auf den ersten Blick. Der Wald ist auch nicht von schlechten Eltern! Aber irgendwie kommt er mir bekannt vor?

Richtig! Es ist der selbe Wald aus dem Pitch von Scopas. Die beiden Firmen haben sich offensichtlich zusammengeschlossen. Um Kosten zu sparen? Vielleicht wäre das sogar ein Weg für den gesamten Film…

Scopas

Ich bin hin und hergerissen. Für mich sind Zwerge ursprünglich, geerdet und natürlich. Dem kommt die Stopptrick-Technik von Scopas sehr entgegen. Sie gibt den Zwergen etwas Haptisches.

Vielleicht sollten die 7 Zwerge gar keine CGI (computergenerierte Bilder) Figuren werden, sondern Charaktere aus Knetmasse, die nicht als Daten aus einem Rechner kommen, sondern zum Anfassen sind.

A. Film

Die Animatoren aus Dänemark sind großartig. Nur sie kennen "Otto" nicht und haben für Bubi eine ganz eigene Gestik und Mimik kreiert.

Der bei uns wohlbekannte "hüpfende" Otto Waalkes sagt den Artists aus Kopenhagen wenig und sie erfinden für Bubi einen eigenen Gang.

Daywalker Studios

Ich bin total überrascht. Ich hätte nie gedacht, wie unterschiedlich die Filme sein würden, die die Studios uns auf Grundlage ein und derselben Tonspur, des selben Storyboards und der selben Geschichte vorstellen würden. Der Wald ist großartig und entspricht genau unseren Vorstellungen.

Auf Partnersuche

Ich wollte noch die Hamburger Trickcompany auf unser Vorhaben ansprechen. Das Team von Michael Schaack hatte mit den "Werner"-Filmen in meinen Augen (Animations-) Geschichte geschrieben. Auf der Berlinale bei einem gesetzten Dinner, bei dem Schaack und ich uns gleichermaßen deplatziert fühlen, spreche ich einen der erfolgreichsten 2D-Trickfilmer Hamburgs an. Ich frage, ob er nicht Lust hätte, mal einen 3D-animierten Film zu machen? Zu meiner großen Überraschung läßt mich Schaack gar nicht zu Wort kommen, um ihm zu erklären, was ich eigentlich vorhabe. Schaack ist ein 2D-Tickfilmer der alten Schule. Er hält überhaupt nichts von Filmen in 3D.

Ein paar Jahre später wird mich Schaacks Herstellungsleiter Jan Brandt, der später zu den Zwergen dazu stoßen wird, fragen, warum ich eigentlich nie die Trickcompany auf die Zwerge angesprochen habe. Nachdem er von der Begegnung mit seinem Chef erfährt, organisiert Jan ein zweites Treffen mit Michael Schaack. Aber das Missverständnis wiederholt sich. Michaels Abneigung gegen Animationsfilme in 3D ist so groß, dass ich auch bei meinem zweiten Versuch keine Chance haben werde, ihm mein Projekt näherzubringen.

Von der Idee über Worte zum Bild

In einem älteren Eintrag wurde bereits erwähnt, dass für die Auswahl der Animationsstudios von uns ein kurzes "Hörspiel" sowie ein Storyboard für das eingestellte Video hergestellt wurden. Doch wozu benötigt man heute noch gezeichnete Storyboards, wenn doch alles direkt am PC animiert werden kann?
Storyboards sind Skizzen, die die Idee aus dem Kopf zum ersten Mal aufs Papier und für andere sichtbar machen. Sind sind ein wichtiger Bestandteil jeder Filmproduktion und stellen die Geschichte erstmals in Bildern dar, denn hier wir festgelegt, wie die einzelnen Bildausschnitte aussehen sollen, damit der Zuschauer sofort weiß, welche Teile der Geschichte für ihn wichtig sind.
Diese Bildausschnitte unterliegen bestimmten Vorgaben und werden Einstellungsgrößen genannt. In den Bildern des Storyboards sind diese Einstellungsgrößen in GROSSBUCHSTABEN angegeben und legen dadurch den Bildausschnitt fest.

Mit den Zwergen in New York!

21. April 2005
Die beliebte Mitternachtsvorstellung auf dem TriBeCa-Filmfestival von "7 Zwerge – Männer allein im Wald" ist ausverkauft.
Sven Unterwaldt hat Geburtstag. Ich hab ein schönes Geschenk für ihn: Wir machen einen Animationsfilm und er soll – wie schon bei den beiden ersten Zwergenfilmen – wieder Regie führen.

Die Frage aller Fragen

Mit welchem Animationsstudio wollen wir die 7 Zwerge aus unseren Realfilmen in die Pixelwelt der 3D Animation holen? Eine ganze Reihe arrivierter und hochqualifizierter Studios bietet sich an und wir haben die Qual der Wahl: Wer kann am Besten die Mimik und Gestik von Otto Waalkes für Bubi, den Zwerg als einen animierten Charakter umsetzen?
Wir treffen eine Vorauswahl: A-Film aus Dänemark, Daywalker in Köln, Scopas aus Frankfurt/Main und Trixter in München. Sven Unterwaldt und Bernd (Eilert)  – er hat die Drehbücher der Zwergenfilme geschrieben – entwerfen eine kurze Szene: Bubi schleicht durch den Wald und begegnet einem windigen Igel, den Bubi zuerst für einen Fliegenpilz hält. Der Igel will unseren Zwerg zu einem ‘kleinen Spielchen’ verführen. Bubi ist begeistert. Für ihn gibt es nur ein Spiel: Zwergenhalma! Schnell hat er ein Brett parat und setzt den Igel mit einem Schlag auf den Kopf schachmatt.
Wir produzieren ein Wav-File mit der Tonspur, Otto und Sven sprechen Bubi und Igel, Sven zeichnet ein Storyboard und wir stellen beides den Studios, die in der engeren Wahl sind, für einen Pitch zur Verfügung:

Gold für die Zwerge

Auch für den Zwergenfilm Nr. 2 "7 Zwerge – Männer allein im Wald" gab es wieder eine goldene Leinwand (19.1.2007 in München zur Tradeshow der Münchener Film Woche).

Mehr als 3 Mio Besucher waren im Kino, um den zweiten Kinospaß mit Bubi, Tschakko, Cooky, Speedy. Sunny, Cloudy und Ralphy zu erleben. Wow!

Bei der Verleihung der Goldenen Leinwand sind alle Zwergenfreunde versammelt.

Alle guten Dinge sind drei!

Universal und Telepool gehen mit jeweils 100.000 Euro ins Risiko und geben damit den Startschuss für die Entwicklung eines Animationsfilms mit den 7 Zwergen.

Halleluja!