Ich schleppe mich auf Krücken durch die halbe Welt, um im Ausland Bündnispartner für meinen Film zu finden.
In Russland werde ich fündig. Über die „Stadthalterin“ von GERMAN FILMS in Russland erfahre ich, dass mein potentieller Ko-Produzent tatsächlich in Moskau Fördergelder auftreiben kann und die Lücke womöglich geschlossen werden kann. Allerdings brauchen meine Partner die russischen Vertriebsrechte. Die habe ich aber schon an den Weltvertrieb vergeben. Und der gibt sie nicht wieder raus. Der Deal mit den Russen platzt.
In Belgien treffe ich Produzenten und Geldgeber, die an meinem Film sehr interessiert sind und sich vorstellen können, finanziell mit einer signifikanten Beteiligung einzusteigen. Aber sie brauchen Zeit. Und die habe ich nicht.
Denn mittlerweile merken auch die Filmförderung Hamburg-Schleswig Holstein und die FFA an, dass ich entweder sehr schnell das fehlende Geld auftreiben muss oder die Förderer ihre Zusagen überdenken werden.
In München treffe ich einen Geschäftsmann, dessen Reputation durchaus als schillernd zu bezeichnen wäre und unter anderen Umständen und nicht diesem unglaublichen Druck ausgesetzt, hätte ich wahrscheinlich gar nicht angefangen, mit ihm über mein Animationsfilm-Projekt zu plaudern.
„Was brauchst du?“, fragt er mich auf seine lockere, lässige Art. Ich antworte: „Ich brauche eine Firma für die Oberflächengestaltung (Texturing), jemand der am Ende den Film rendert und dann suche ich noch ein Tonstudio in Kanada, in dem wir das Original Voice Recording für den Film aufnehmen können.“ – „Kann ich dir alles besorgen!“ Er bot mir einen Deal an, den ich in meiner Lage einfach nicht von der Bettkante stoßen konnte.
Die Finanzierung stand. Der Film war – wie es aussah – gerettet.
Aber es war noch viel zu früh, sich zu freuen.
Eine Schlacht war vielleicht gewonnen – aber der Krieg war noch in vollem Gange.
Mein neuer Ko-Produzent heißt Matthias Triebel.